Mittwoch, 12. September 2012
Bäh


grade beschlossen, es geht erst morgen weiter, wenn ich die chance habe mein Zelt ein bisschen trocken zu bekommen und die Aussicht auf wärmende sonne besteht.



Schöne Kurven, regen, verkehr, schönes Montreux, regen,...
Da bin ich nun, nach langer fahrt und leisen zweifeln, auf dem Campingplatz Saint Destille in Thonon-les-Bains am Lac Leman angekommen.
Im Zelt liegend bin ich nun doch froh das ich nicht wegen dem Regen früher halt gemacht habe oder sogar zurück nach Staufen gefahren bin. Ich bin zwar erst spät nach Sonnenuntergang hier eingetroffen, aber nach einer heißen Dusche sind die strapazen des Tages fast vergessen.
Die highlights des heutigen Tages?

Der Morgen fing mal wieder an mit einer dieser sich unendlich durch die Landschaft windenden Landstrassen diesmal trägt sie die nummer 130 und 139. Wie eigentlich gewohnt von den letzten tagen ist so gut wie niemand unterwegs und ich kann den Ritt auf meinem Kälbchen genießen.
Die Landschaft allerdings hat sich gewandelt, waren es gestern noch immer grüne Nadeln, ist es heute Laub, wo gestern abhänge waren sind es heute wiesen und dann stehen über all Tiere rum. Bimmelnde Kühe, zottelige Pferde, sich jagende Schafe ein paar gefräßige Zigen und jetzt grade wollte mich noch ein Igel im Zelt besuchen kommen, nicht zu vergessen das Eichhorn heute morgen bei bepacken vom moped.
Also raus aus Staufen besagte L130 lang bis ich meine erste Pause in Hoffen mache, den lieben Gott nen guten mann sein lassen.
Weiter gehts und das beste, das Wetter spielt mit herrlich und so geht es auch weiter bis Lörrach wo der Schwarzwald sich dann doch langsam ins flache Land gestreckt hat.
Da ich ja die nächsten Tage vor habe in Frankreich unterwegs zu sein hane ich vor mir eine französische prepaidkarte mit datenvolumen zu holen. Auf dem weg nach frankreich also muss ich aber einmal kurz in die Schweiz rein, zwei Herren an der Grenze freundlich zu genickt gehts direkt zur nächsten Tank stelle, 1.66€/L da kann ich doch nicht nein sagen und da seid dem letzten Tanken auch schon wieder 180km auf der Uhr stehen,lohnt es sich auch einbisschen.
Weiter geht es also nach Frankreich, kurz hinter der grenze dann der shop in orange,.....pause, von 12 bis 13:30, respekt, aber es hilft ja nicht, mache ich also auch noch 30min Pause.
Und siehe da, der Herr der für die Sonne zuständig ist scheint auch pause zu machen, wie sich später rausstellt macht der gutste wohl feierabend. Nach weiteren 20 minuten hat mir ein netter älterer Herr mit gebrochenen Deutsch die Prepaid Karte verkauft und trotz Regen mache ich mich auf den weg. Es geht durch Basel, furchtbar viel Ferkehr und da ich der Zeit schon hinter her bin weiche ich von meiner Planung ab und entscheide mich für die schnellste Verbindung ohne Autobahn, dann nach Bern, genau so viel Ferkehr aber scheint ganz hüpsch zu sein.
Weiter geht es also die Strassen lang, nicht sonderlich toll, meist mit relativ viel ferkehr und leider auch immer wieder mal mehr und mal weniger Regen.
Und plötzlich ohne das ich damit gerechnet habe, ist das zweite highlight des Tages da. Montreux.
Ansich ist es mit allen Städten die am wasser liegen das gleiche, man kommt aus den Bergen über die letzte Kuppe und plötz ist es da, das Wasser und irgendwie ist alles plötzlich ganz anders. Im Fall von Montreux wir das ganze noch durch Zwei Faktoren verstärkt.
1. Es schlängeln sich kleine Strässchen durch diesewirklich sehr schöne gut erhaltene alte Stadt, die einfach unheimlich viel Charm versprühg und
2. Habe ich mir in den Kopf gesetzt das ich hier irgendwann mal zu einem der legendären Musik festivals hin muss und wenn ich so in mich hinnein horche, höre ich doch da tatsächlich ein bisschen Jazz, ;-) wunsch denke, schade, macht nichts, in 8 tagen fängt aber tatsächlich wieder eins festival an
Es geht also durch die Stadt, vorbei an toll restaurierten Vasaden runter zum See, die Aussicht auf die tiefer liegende altstadt die direkt am Ufer liegt ist einfach toll und dann die letzten 70km am See entlang, ein Traum und bestimmt noch schöner bei tollem Wetter.
So geht es also entlang meist direkt am Ufer, wunderbare 90 hier und da mal schnell an einem Auto vorbei und wie schon am Morgen fließt es einfach. Zwischenzeitlich ist es wieder trocken geworden, die Gulli deckel glänzen nicht mehr und so kann der Kurven swing beherz in Angriff genommen werden.

Nun ist das Zelt aufgebaut, die Pizza reste von gestern vernichtet und alles fertig um ins Land der träume zu wechseln.

Bis morgen



Dienstag, 11. September 2012
Kurven, mein Kurven, alles meine Kurven, alles MEINS.....
Morgens früh los in Mannheim geht es schnur stracksaus der Stadt raus und rein ins umliegende Land.
Aber irgendwie kommen mir die Straßen bekannt vor und siehe da, die Burg zu der Simon und ich gestern abend gefahren sind, da ist sie wieder. Diesmal bei Tag und mit einer irren aussicht. Keine Frage, schön habt ihrs hier.
Aber ich muss weiter, es liegen noch ca. 380km vor mir und es ist schon 10:30, da kann ich nicht an allem Anhalten was mir gefällt. Also hop durch die Pfalz, durch Bretten nach Gaggenau und dann ist es plötzlich so weit, da steht ein Schild vor mir "Schwarzwald Hochstrasse" http://www.schwarzwald.com/hochstrasse/, ich habe es geschafft und bin das erste mal im Schwarzwald, am Anfang gibt er sich noch ein bisschen verhalten es geht ein bisschen hin und ein bisschen her, ein bissen rauf und ein bisschen runter aber ansich ist es nicht so wirklich anders hier als in der Eifel oder im Bergischen. Aber irgendwann stelle ich fest, die Kurven wollen gar nicht mehr aufhören und es gibt sie in allen Geschmacksrichtungen und Ausprägungen, große, kleine, weite, enge, in allen Winkeln mit jedem erdenklich Bodenbelag aber sie haben alle eins gemein, früher oder später bekomme ich einen Kurvenrausch und es geht einfach nur hin und her und es macht einen mords Spaß.
Und auch heute stelle ich wieder fest, ich hätte mir kaum eine bessere Zeit für die Tour suchen können als jetzt,um die Strecke ist z großteil für mich reserviert, keiner unterwegs hin und wieder kommt einem mal einer entgegen. Narrenfreiheit im Kurvenparadies in deutschlands Süden. Herrlich :-D
Als besonderen Leckerbissen möchte ich an dieser stelle die L186 hervorheben, so wie gestern die L517 bietet sich hier bis zum Gipfel ein kleines Abbild der Alpen. Es geht mitten durch immer Grüne Tannen, vorbei an steilen hängen rum um enge kehren und schon beginnt das ganze wieder von vorne, für ca. 25km.


Nach 90 weiteren Kilometern und dem aufsuchen einer Tanke zum erfüllen der Bedürfnisse meiner Maschiene komme ich endlich in Staufen an. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen das sich diese 90km natürlich auch noch herrlich durch den Schwarzwald schlängelen, Danke an L126, L124 und so weiter :-D.
Eigentlich bin ich wie gesagt schon in Staufen im Breisgau angekommen. Hinein in die gute Stube die Familie Giesen begrüßen anschliesend kurz frisch machen und dann gehts auf ans Wekr. Abendessen steht auf dem Programm im speziellen PIZZA, selber gemacht versteht sich. Ich kann euch leider nur ein Bild Zeigen, aber seid versichert, sie hat einfach nur super geschmeckt.

Das Program für morgen steht auch schon, Prepaid Datenkarte in Frankreich besorgen und ab zum Genfer see fahren, das erste mal Campen auf der Tour. Ich habe mich im vorfeld für einen Campingplatz in Thonon-les-bains enschieden, da ich dann von dort aus schnell mein Ziel für Übermorgen erreichen kann "Rout-des-grand-alpes".

Ich wünsche euch einen schönen abend.



Montag, 10. September 2012
Das Motorrad fährt nur so lange wie es Benzin hat....
Die weissheit des Tages:
Ein Motorrad fährt nur so lange wie Benzin im Tank ist.
ich habe es ausprobiert, aber der reihe nach...
Heute morgen 10:30 ging es los, gut gestärkt vom leckeren Frühstück und voller vorfreude rolle ich die ersten Meter gegen Süden. Eschweiler, Langerwehe, Zülpisch, immer schön der Landschaft nach und guter dinge. Irgendwas fühlt sich zwar komisch an aber dir richtung stimmt. Am Rein angekommen geht es weiter richtung Andernach vorbei am AKW Mühlheim Kärlich bis Koblenz. Koblenz? irgendwas war schief gegangen, aber wenn schon einmal hier, dann direkt noch Sarah besuchen, die auch spontan Zeit hatte und mich mit Wasser und eiskonfeckt verwöhnt :-D, und wenn dann grade schon ein Laptop auf dem Tisch steht, dann kann ich doch auch mal kurz in den Blog schauen.... Koblenz liegt ja mal garnicht auf der Route.
Naja, wenn man das Navi nicht richtig bedient macht es auch komische sachen, ohne Zweifel bin ich selber schuld das ich Koblenz bin, bedienungs fehler.
Aber es soll sich noch rausstellen das es sich als tolle fügung herrausstellt. Nächstes Ziel also Alf, nein nicht das zottel Vieh aus den 90ern, sondern Alf (Cochem-Zell). Die glückliche Fügung an der ganzen Sache? 50km direkt am Mosel Ufer entlang, Mosel Weihnstrasse, mann ist das schön da, mit 30grad was warm, aber dank durchgehend 100 erträglich. Es geht entlang am Fluss, die Bäume grün, die sonne funkelt im Wasser, kaum ferkehr und links und rechts des Ufers Weihnstöcke so weit das Auge reicht, herrlich. Auf dem wasser tummeln sich kleine, schnelle Sport Bote, elegant dahin gleitende Segelschiffe (motor), und behäbig dahin tuckernde Schüttgutfrachter. Alles bunt durcheinander.fluss
Weiter geht es also immer der Mosel entlang, bis ich meine eigentliche Route wieder eingefangen habe und dann ist sie wieder da, die gier nach kurven.
Es geht weg vom Wasser, rein ins kurven getümmel und in was für eins, kilometer um kilometer kurven kurven und noch mehr kurven UND so gut wie kein Ferkehr. HERRLICH.
Das ganze gipfelt ca. 70 km vor dem ziel in die L517, ein traum, zwischen den Tannen hindurch blinzelt die nachittassonne und wirft ihr warmes licht auf die Strasse, Die strasse ist ein sich dahinwindendes Asphaltband das einfach nur spass macht.
Irgendwann ist es aber auch gut und ich komme nach Bad Dürkheim, Strasse gesperrt, Kirmes, richtig gross, naja fahre ich eben drum rum, ach da war doch noch was, seid 90km fahre ich auf reserve, naja die letzten 20 km schaffe ich doch noch oder ......
wie ich jetzt weiss, nein ich schaffe es ncht und natürlich muss ich ausgerechnet auf der Autobahn ausrollen, aber was für ein Zufall, rechts ins Autobahnkreutz rein, ab ins grüne, 50m schieben und schwups stehe ich am rande von Ludwigshafen auf einer kleinen strasse. Kurz meinen Mannheimer Engel angerufen und kurze Zeit später steht er da und hat nen Kanister spritt dabri. Simon du bist der beste :-D
Den rest des abends Crouisen wir noch durch Mannheim, machen die Stadt unsicher, ob wir fühlen uns ein bisschen wie gesetzlose:-D
die Nacht ist toll.
Viel erlebt viel gesehen, ein Toller Einstand für die Tour, morgend gehts weiter in den Breisgau, ich freue mich.

Gute Nacht.